Straßensperren am Arlberg aufgrund der Lawinensituation. Keine Entspannung in Sicht.
Von Marco Witting (Tiroler Tageszeitung)
St. Anton a. A. – Bis zu zwei Meter Neuschnee an einer Messstation am Berg. St. Antons Bürgermeister Helmut Mall betrachtete nicht nur gestern die Lawinensituation mit Sorgen. „Wir sehen auch die kommenden Tage kritisch“, sagt er mit Blick auf den Wetterbericht. Der prophezeit bis am Montag immer wieder Schneefall.
Heftige Schneefälle sorgten vor allem in der Arlbergregion für große Lawinengefahr und Straßensperren. Viele Urlauber saßen fest.Fotos: Wenzel
Die Lawinengefahr veranlasste die Kommissionen am Arlberg gestern zu mehreren Sperren. Die Arlbergstraße wurde zwischen dem Anschluss St. Anton und Rauz gesperrt. Auch die Bahnstrecke wurde vorübergehend geschlossen. St. Anton und St. Christoph waren auf dem Straßenweg damit nicht erreichbar – sehr zum Ärger einiger Urlauber, die sich auf dem Weg nach Lech die Maut sparen wollten.
Derartige Vorfälle nahm Mall gelassen zur Kenntnis. „Ruhig bleiben“ war seine Devise. Die Situation sei „nichts Abnormales“ in einem Winter. Doch der Sturm der vergangenen Tage hatte gestern die Situation verschärft. Hinzu kam, dass man aufgrund des Nebels die Lawinenstriche erst gar nicht einsehen konnte. Das galt auch für die Bahnstrecke. Hier richtete die ÖBB einen Schienenersatzverkehr ein. Mit Blick auf die Prognosen ging man zunächst davon aus, dass die Strecke sogar einige Tage gesperrt bleiben könnte. Gestern Abend schloss man dann die Öffnung der Strecke für heute nicht mehr aus.
Für Notfälle steht in St. Anton ein sicherer Weg zur Verfügung. Wie man mit der Abreise von Urlaubern notfalls vorgehen werde, so erklärte Mall, werde man laufend neu beurteilen.
Rudi Mair, Leiter des Lawinenwarndienstes, sieht von Freitag bis Sonntag eine leichte Verbesserung, sagt aber auch: „Eine rasche Entspannung der Lage ist nicht in Sicht. Wir sehen vor allem den Schneefall von Sonntag auf Montag, wo noch einmal sehr viel kommen könnte, sehr kritisch.“ Der heurige Winter sei turbulent, das Wetter liefere ein ständiges „Auf und Ab“.
Quelle: Tiroler Tageszeitung